Schiffshebewerke Niederfinow: Steigende Besucherzahlen trotz Flaute im Tagestourismus
Niederfinow, Januar 2025 – Die Schiffshebewerke Niederfinow blicken auf ein durchwachsenes Tourismusjahr 2024 zurück. Mit insgesamt rund 225.000 Besucherinnen und Besuchern konnte der „Point of Interest“ (POI) mit seinen vielfältigen Angeboten zwar eine beachtliche Zahl an Gästen begrüßen, blieb aber trotz leicht höherer Zahl an Ticketverkäufen – insbesondere in den Frühsommer- und Herbstmonaten – hinter den ursprünglich optimistischeren Erwartungen zurück.
Saisonverlauf und Einflussfaktoren
Das Jahr startete in Niederfinow vielversprechend. Bedingt durch ein frühes Osterfest verzeichnete der März einen deutlichen Besucheranstieg im Vergleich zum Vorjahr, und auch der April knüpfte an diese positive Entwicklung an. Ein bundesweiter Trend zu kühlem und nassem Wetter im Frühsommer sorgte jedoch im Juni und Juli bundesweit für einen überraschenden Einbruch der Besucherzahlen um fast 17 Prozent gegenüber einem Normaljahr. Auch die Schiffshebewerke Niederfinow blieben nicht verschont: Zwar konnte sich der August leicht erholen und erwies sich als vergleichsweise besucherstark, insgesamt blieb das erhoffte Wachstum in den wichtigen Sommermonaten jedoch – trotz zahlreicher gut besuchter Events wie dem Treidelfest oder dem Tag der Industriekultur mit dem 90. Geburtstag des alten Hebewerkes – aus. Im Herbst setzte sich diese Tendenz fort. Neben der allgemeinen Konsumzurückhaltung dürften auch die wirtschaftliche und geopolitische Lage eine Rolle für das Ausbleiben der prognostizierten Gästezahlen gespielt haben.
Herausforderndes Umfeld im Tagestourismus
Die Entwicklung in Niederfinow spiegelt einen deutschlandweiten Trend wider: Der dwif-Fakten-Kompass 2024 belegt einen Rückgang von insgesamt rund 7 Prozent bei den Tagesreisen zwischen Juni und September 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Wetterextreme, die Fußball-Europameisterschaft 2024 sowie wirtschaftliche und geopolitische Unsicherheiten dämpften die Ausflugslust der Deutschen spürbar. Trotz dieses negativen Umfelds gelang es den Schiffshebewerken Niederfinow dagegen, eine vergleichsweise stabile Besucherbasis zu halten und sogar die Zahl der Ticketverkäufe gegenüber dem Vorjahr leicht zu verbessern (von etwa 93.000 auf gut 94.000).
Trotz der stabil hohen Besucherzahlen war jedoch eine allgemeine Kaufzurückhaltung spürbar, die sich im Umsatz niederschlug: Lediglich rund 170.000 Gäste nutzten kostenpflichtige Leistungen wie Besichtigungen, Führungen oder Schifffahrten. Viele andere Gäste nutzten verstärkt die kostenfreien Angebote wie die frei zugänglichen Aussichtspunkte, die kostenlosen Ausstellungen im Krafthaus oder Infozentrum, oder sie buchten vor Ort weniger Zusatzangebote wie etwa Führungen oder Rundfahrten auf den Fahrgastschiffen.
Blick nach vorn: Technikbegeisterung trotz wirtschaftlicher Unsicherheit
„Angesichts der schwierigen gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind wir insgesamt zufrieden mit der Besucherzahl, auch wenn wir im Frühsommer und Herbst hinter unseren ursprünglichen Prognosen zurückgeblieben sind“, erklärt Geschäftsführer Jan Mönikes. Für 2025 setzen die Schiffshebewerke weiter auf das Motto „Faszination Technik erleben“. Nach der Winterpause, die für Umbauarbeiten im Infozentrum genutzt wird, erwartet die Besucherinnen und Besucher ab dem 3. März wieder ein vielfältiges Angebot, bei dem sich alles um die Faszination des ältesten noch in Betrieb befindlichen Hebewerks der Welt und Europas modernstem Schiffshebewerk Nord dreht. Events, tägliche Führungen und Schifffahrten runden das Programm ab. Vielfältige Angebote mit Erlebnischarakter, bei hoher Qualität und mit immer wieder neuen Besuchsanlässen blieben laut Mönikes auch in der Saison 2025 das Ziel. Hinsichtlich der Umsatzerwartungen bleibt man jedoch zurückhaltend, da die Preise der kommunalen Eigengesellschaft für Eintritte und Führungen stabil günstig bleiben sollen und die wirtschaftlichen Rahmendaten unsicher sind.
Über die Schiffshebewerke Niederfinow
Die Schiffshebewerke in Niederfinow bilden gemeinsam mit der historischen Schleusentreppe und dem über 400 Jahre alten Finowkanal ein europaweit einzigartiges Ensemble aus Meisterwerken der Ingenieurbaukunst. Das ältere Hebewerk, das seit 1934 in Betrieb ist, und das 2022 eröffnete neue Schiffshebewerk Nord ziehen jährlich mehr als 200.000 Besucher an, die sich von einzigartiger Technik und Natur begeistern lassen. Das Besuchergelände ist ab dem 3. März geöffnet und kann an allen Tagen täglich ab 10 Uhr ohne vorherige Anmeldung besichtigt werden. Ab März finden dann auch wieder regelmäßig Termine für kostenlose Besuche bei den „Brandenburger Mustangs“, den Wildpferden der Rasse „Liebenthaler Wildlinge“, statt, bei denen auch gestreichelt werden darf. Reguläre Eintritte zur Besichtigung der Hebewerke beginnen bereits ab 6€ pro Person, Kinder bis einschließlich 6 Jahre sind frei, Schwerbehinderte und Menschen in Ausbildung erhalten reduzierte Tickets ab 4€. Die Schiffshebewerke gehören im Vergleich zu anderen Ausflugserlebnissen damit zu einem vergleichsweise günstigen Ausflugsziel, insbesondere für Familien.
Weiterführende Informationen finden Sie online:
- Besucher- und Eventinfos unter schiffshebewerk-niederfinow.com
- Online-Buchung für die Fahrgastschifffahrt unter schifffahrt-niederfinow.de
- Informationen zum einzigartigen Wildpferdeprojekt am Schiffshebewerk unter pferde-niederfinow.de
#FaszinationTechnikErleben
Für Rückfragen und weitere Auskünfte wenden Sie sich bitte an:
SHW Tourismus- und Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft Niederfinow mbH
Geschäftsführer Jan Mönikes, Lieper Schleuse 6, 16248 Niederfinow
E-Mail: schiffshebewerk@niederfinow.de
(Hinweis: Die genannten Zahlen beruhen auf vorläufigen Auswertungen und können sich noch ändern.)